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Wächst Baumwolle eigentlich auf Bäumen?

27 Feb 2017 6:00

Was genau ist Baumwolle eigentlich und wächst sie auf Bäumen? Nein, Baumwolle wächst zwar nicht direkt auf Bäumen, ist aber dennoch eine Pflanze und wächst ähnlich wie ein kleiner Busch – wohingegen Schafwolle ja tatsächlich vom Schaf kommt.

Weißes Gold für die Textilindustrie

Baumwolle (engl. cotton) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Sie kam aus Amerika nach Europa und hatte ihren Durchbruch Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute wird sie hauptsächlich in China, Indien, Pakistan oder den USA angebaut, in tropischem oder subtropischem Klima. Der Anbau erfolgt in großen Mengen auf riesigen Plantagen, jedes Jahr werden weltweit mehrere Millionen Tonnen produziert. Ein Drittel aller Textilien bestehen in der Regel aus Baumwolle, daher ist sie für die Textilindustrie nicht mehr weg zu denken. Beim Anbau sind heute, im Gegensatz zu früher, viele Standards wie der Schutz der Umwelt in Bezug auf Pestizide und Qualität äußerst wichtig.

Wie wird Baumwolle angebaut & hergestellt?

Baumwolle wird als reine Naturfaser angebaut. Zuerst entsteht an den angebauten Sträuchern eine gelbe Blüte, aus dieser entwickelt sich später eine Kapsel, die sogenannte Baumwollfrucht. Nach der Reifezeit springt diese auf und heraus quillt – festhaftend an einem Samenkorn, die weiße und flauschige Watte. Diese besteht aus ca. 20-40 Baumwollfasern. Die Baumwollfasern umhüllen den Pflanzensamen, damit der Wind sie schnell verbreiten und Wasser zum Keimen speichern kann. Baumwolle ist von Natur aus eine ausdauernde Pflanze, wird jedbasic-lineoch meist nur einjährig kultiviert um den höchsten Ernteertrag zu erzielen. Oftmals müssen die Baumwollbauern sie mehrmals abernten, da sie unregelmäßig reift. Das Pflücken von Hand ist sehr mühselig und Verletzungen durch die scharfkantigen Kapseln nicht selten. Daher geschieht die Ernte heutzutage im Normalfall durch Maschinen und die Ballen müssen nur noch eingesammelt werden. Die langen Samenhaare der Pflanze werden dann zu dünnen Fäden gesponnen und zu Textilien verarbeitet.

Warum ist Baumwolle so hautfreundlich?

Baumwolle ist eine der beliebtesten und bekanntesten Naturfasern für die Herstellung von Jeans, Arbeitskleidung, T-Shirts und vielen anderen Produkten in der Textilindustrie. Ihre Haupteigenschaften –Leichtigkeit, Saugfähigkeit & Robustheit sind ideal für die Herstellung von Stoffen und sie ist in so mancher Hinsicht Trageangenehmer als Kunststofffasern.

Für empfindliche Haut3 ist Bekleidung aus Baumwolle zumeist die erste Wahl, denn sie besitzt ein nur sehr geringes Allergiepotenzial, kratzt nicht und liegt weich und angenehm auf der Haut. Durch Ihre Hautfreundlichkeit eignet sie sich daher nicht nur für Kleidung, sondern auch für Decken, Matratzen und allen Produkten die direkten Hautkontakt haben.

Baumwolle ist sehr saugfähig und strapazierfähig, im nassen Zustand sogar noch reißfester als im trockenen. Zudem verhindert Baumwolle beim Schwitzen eine Geruchsbildung, wohingegen Kunstfasern oftmals in Kombination mit Schweiß schlecht riechen.

Eine weitere positive Eigenschaft ist ihre Pflegeleichtigkeit sowie Hitzebeständigkeit. Sie kann mit hohen Temperaturen gebügelt und gewaschen oder gekocht werden. Kleidung aus Baumwolle lässt sich leichter reinigen und sogar sterilisieren, sie gibt Schmutz beim Waschen sehr gut ab. Eine hohe Sauberkeit der Textilien kann somit erreicht werden.

Ein weiterer Vorteil von Baumwollfasern ist, dass sie äußerst langlebig bei Reibung und großer Beanspruchung ist. Gerne wird daher auch Arbeitskleidung aus der robusten Baumwollfaser gefertigt.

Die Basic Line von Würth MODYF besteht beispielsweise ebenfalls aus 100% Baumwolle und eignet sich hervorragend im Arbeitsalltag.

Gibt es auch Nachteile?5

Die Nachteile von Baumwolle liegen zum einen im Anbau selbst und dem damit verbundenen Einsatz von Pestiziden sowie Unkraut-Vernichtern. Auch die aufkommen
de Gentechnik
hat bereits zu genveränderten Baumwollvarianten geführt. Nur Produzenten, die auf Genveränderung und Chemie beim Anbau verzichten, dürfen ihre Baumwolle als Bio-Baumwolle bezeichnen. Diese sind mit dem Kürzel für „Kontrolliert biologischer Anbau“ (kbA) ausgezeichnet.

Baumwolle benötigt extrem v4iel Süßwasser und trägt damit zu negativen Folgen wie Bodenerosion oder Austrocknung bei.

Zum anderen spricht auch einiges gegen Bekleidung aus Baumwolle. Was auf der einen Seite vorteilhaft ist, kann schnell zum Nachteil werden: ihre Saugfähigkeit. Bei nur geringer Feuchtigkeit wie Schwitzen noch vorteilhaft, ist extreme Nässe wie bei Regen eher nachteilig. Eine Jacke aus Baumwolle nimmt ca. 15-mal mehr Feuchtigkeit auf im Vergleich zu einer Jacke aus Kunststofffasern. Dabei trocknet sie sehr langsam, ist anfällig gegenüber Mikroorganismen und kann bei feuchter Aufbewahrung schnell schimmeln.

Auch sind Textilien aus Baumwolle sehr knitteranfällig und Farben, vor allem Schwarz, waschen sich schneller heraus als bei anderen Materialien.

Was haltet ihr von der Naturfaser Baumwolle? Tragt ihr am liebsten Kleidung aus reiner Baumwolle, aus Mischgewebe, aus Schafwolle oder aus synthetischen Fasern?

Veröffentlicht von Paula
Ich bin Paula von Würth MODYF. Auf unserem Blog beantworte ich euch die wichtigsten Fragen rund um das Thema Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe. Außerdem erfahrt ihr von mir die neueste Trends in Sachen Workwear sowie Neuheiten aus unserem Unternehmen.