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Elasthan Fasern: die Vor- und Nachteile von Stretchmaterial

12 Jan 2018 5:00

Kleidung mit Stretch-Anteilen ist besonders bequem und trageangenehm bei jeder Bewegung. Beim Kauf der flexiblen Hosen und Shirts sollte man allerdings darauf achten, dass der Elasthan-Anteil nicht zu hoch ist, denn sonst kann sich die Kleidung schnell verformen.

Arbeitskleidung aus Stretchmaterial

Was ist Stretchmaterial eigentlich?

Das dehnbare und flexible Stretchmaterial entsteht aus Stoffen, bei denen ein geringer Elasthan-Anteil (ca. zwischen 3% und 7% je nach Art des Kleidungsstückes) verarbeitet wurde.

Die ersten Elasthan-Fasern (auch Elastan geschrieben)  kamen  1959 in Amerika als „Fibre K“ auf den Markt. Auch heute noch sind diese Fasern unter dem Markennamen „Lycra“ bekannt.

Elasthan, umgangssprachlich auch Spandex genannt, ist eine synthetisch hergestellte Faser – also eine Chemiefaser. Im englischen Sprachraum wird Elastahn als „elastane fiber“ bezeichnet oder auch als „spandex fiber“ (Asien).

Sie ist durch ihren Bestandteil an Polyurethan besonders dehnbar und dennoch formbeständig. Mindestens 85% Polyurethan müssen in einer Faser enthalten sein, damit sie nach dem „Deutschen Textilkennzeichnungsgesetzt“ (TextilKennzG) als Elasthan bezeichnet werden darf.

Wo wird Elasthan verwendet?

Materialien mit Elasthan finden wir heutzutage vor allem in Sportbekleidung oder beispielsweise Spannbettlaken. Aber auch in Arbeitskleidung wird die Faser inzwischen häufig verwendet. Gerade im Bereich der Arbeitskleidung oder der Mode wird Material mit Elasthan-Anteil oft als „Stretch“ gekennzeichnet.

Allerdings gibt es keine Stoffe aus reinem Elasthan, es wird stets mit anderen Fasern gemischt wie z.B. Stoffen aus Baumwolle, Polyester, Polyamid oder Viskose. Stretchkleidung besteht meist mindestens zu 80% oder sogar mehr, aus anderen Materialien.

Oft werden aber die dehnbaren Kunstfasern gar nicht gemischt, sondern nur in Bündchen wie beispielsweise bei Socken, für die nötige Dehnbarkeit verarbeitet.

Die Eigenschaften und Vorteile von Elasthan

Elasthan ist eine regelrechte Wunderfaser mit zahlreichen positiven Eigenschaften. Schon das Eigenschaftswort „elastisch“ verrät das zentrale Merkmal des Materials, denn Elasthan ist vor allen Dingen dehnbar. Um 500% bis 700% lässt sich die Faser in die Länge ziehen und wie Gummi kehrt es nach der Dehnung wieder in seine Ausgangsform zurück.

Dabei ist die Faser außerordentlich reißfest und formbeständig. Textilien mit Elasthan sind zudem knitterfrei und müssen nicht gebügelt werden. Das Material ist leicht, fein und weich und lässt sich sehr gut färben. Elasthan bleibt vollkommen glatt, es besitzt Antipilling Eigenschaften, d.h. es bilden sich weder Knötchen noch Fusseln.

Zu guter Letzt, ist die geringe Feuchtigkeitsaufnahme eine weitere positive Eigenschaft. Das Material trocknet schnell, ist pflegeleicht und wirkt zu keiner Zeit klitschnass.

Vorteile von Elasthan-Kleidung

Durch den Stretchanteil aus Elasthan werden Kleidungsstücke sehr bequem. Im Bund schneiden sie nicht ein und an den Beinen geben Sie beim Sitzen nach. Oberteile mit Stretch schmiegen sich körpernah an, sind figurbetont und behalten auch bei häufigem Tragen noch ihre Form.

Nachteile von Kleidung aus Elasthan

Neben den positiven Eigenschaften, gibt es nur wenige negative Aspekt-Punkte. Ein kleiner Stretchanteil ist gut – zu viel wiederum macht Hosen und Oberteile trotzdem unbequem und lässt sie  aus der Form geraten. Das liegt daran, dass Baumwoll-, Viskose- oder andere Stoffanteile in der Kleidung durch einen sehr hohen Elasthan-Anteil immer weiter abnehmen. Dies führt dazu, dass die Kleidung bei starkem Schwitzen förmlich auf der Haut klebt und sich auch schnell statisch aufladen kann. Fasern mit zu viel Elasthan-Anteil sind nicht mehr atmungsaktiv und veritteln ein unangenehmes Hautgefühl

Arbeitskleidung aus Stretchmaterial

Auch der Bereich der Arbeits- und Berufsbekleidung hat das passgenaue und robuste Elasthan für sich entdeckt. Das darf natürlich bei all den funktionalen Eigenschaften, die es heute gibt, nicht fehlen. Beim Arbeiten in allen möglichen Positionen ist es für den Handwerker wichtig, dass seine Kleidung richtig sitzt und alle Bewegungen mitmacht.

Außerdem darf Schweiß nicht zwischen Haut und Textil eingeschlossen sein, er muss durch den Stoff hindurchdringen können. Die Kleidung soll für ein angenehmes und atmungsaktives Tragegefühl sorgen. Elasthan erfüllt all diese Anforderungen. Gemischt mit anderen Materialien entsteht so schon bei geringem Elasthan-Anteil ein hoher Tragekomfort mit Passgenauigkeit und Strapazierfähigkeit.

Auch die neue Stretch X Kollektion von Würth MODYF beinhaltet bei allen Artikeln dieser Linie einen Elasthan-Anteil für absoluten Tragekomfort.

Veröffentlicht von Paula
Ich bin Paula von Würth MODYF. Auf unserem Blog beantworte ich euch die wichtigsten Fragen rund um das Thema Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe. Außerdem erfahrt ihr von mir die neueste Trends in Sachen Workwear sowie Neuheiten aus unserem Unternehmen.