Dieses Jahr feiert die Würth MODYF Gruppe ihr 20-jähriges Unternehmens-Jubiläum. Auch einige unserer Kollegen sind schon genau so lange dabei. Eine gute Gelegenheit sich bei ihnen einmal umzuhören, was sich denn in dieser Zeit alles verändert hat und wie die lange Zeit bei Würth MODYF vielleicht auch sie selbst verändert hat.
20 Jahre MODYF: wir haben mit unserer lieben Hanne gesprochen. Hanne ist bereits seit 20 Jahren unsere gute Seele bei Würth MODYF Deutschland und die rechte Hand unserer Geschäftsführung.
Als Modyf im März 1997 von zwei Mitarbeitern der Adolf Würth GmbH & Co. KG – Jörg Spiesmacher und Nicole Kalina – gegründet wurde, arbeitete ich ebenfalls schon bei unserer Muttergesellschaft. Als dann für das damalige „Firmengebäude“ in Kupferzell einige kleine Räume in einem Wohnhaus angemietet wurden, mussten jetzt natürlich auch Mitarbeiter eingestellt werden.
So kam es, dass ich die ersten 2 Monate neben meiner Tätigkeit bei der AW KG, halbtags beim neugegründeten Unternehmen Modyf aushalf. Als ich im Mai ‘97 dann das Angebot bekam, Vollzeit bei Modyf zu arbeiten und der AW KG komplett den Rücken zu kehren, fiel mir die Entscheidung erst etwas schwer.
Meinen sicheren Arbeitsplatz aufgeben? In ein Unternehmen wechseln, das gerade erst geboren war und noch in den Kinderschuhen steckte? Da hatte ich schon ein paar Ängste. Was wenn die Firma es nicht schaffen sollte sich zu etablieren? Aber mit der Option im schlechtesten Fall jederzeit wieder zurück in die AW KG wechseln zu können, lies ich mich schließlich darauf ein – und habe es bis heute niemals bereut!
Ich denke, dass wir im ersten Jahr nicht viel mehr wie 10-12 Mitarbeiter waren. Der größte Teil kam direkt über die AW KG. Es gab nicht viel Platz, das „Firmengebäude“ war ein altes Wohnhaus, die Räume sehr klein und beengt.
Ich erinnere mich, dass sogar die Fenster so baufällig waren, dass man den Eindruck hatte, sie würden jeden Moment aus den Angeln fallen. Teilweise haben wir unseren Papierkram auf dem Fußboden erledigt, da es zu wenig Tische gab. Unser späterer erster „Shop“ befand sich damals noch im Keller des Wohnhauses, wo es dunkel und stickig war. Für unsere Kunden natürlich sehr unangenehm.
Ich weiß noch, wie ich damals ganz am Anfang Aufträge, Retouren etc. einzeln per Hand eingeben musste und alle Adressaufkleber für den Versand mit der Schreibmaschine abtippen musste. Das hat bei ca. 400 Aufträgen pro Tag sehr lange gedauert. Oft sind wir bis spät abends im Büro gewesen, jeder hat alles gemacht, eine bestimmte Aufgabenteilung gab es größtenteils gar nicht.
Heute ist das alles natürlich mit den gängigen Betriebs-Systemen wie SAP viel schneller erledigt, ein Klick und die Bestellung ist gedruckt. Auch haben wir heute verschiedene Abteilungen mit mehreren Kollegen für jeden Bereich. Es gibt eine organisierte Unternehmensstruktur und jeder hat seine bestimmten Aufgaben im Unternehmen.
Für mich waren es vor allem die Kollegen sowie die Arbeit an sich. Es war einfach schön in so einer kleinen und engen Gruppe zusammen zu arbeiten. Die täglichen Aufgaben haben Spaß gemacht und waren gleichzeitig sehr vielseitig.
Nur als unserer damaliger Geschäftsführer Jörg Spiesmacher sowie ein anderer sehr enger Kollege fast gleichzeitig die Firma verließen, gab es einen kurzzeitigen Tiefpunkt für mich – ein kleiner persönlicher Weltuntergang. Ich fragte mich sogar, ob ich auch gehen sollte – tat es aber glücklicherweise nicht.
Verändert nicht direkt – aber 20 Jahre prägen schon. Man sieht viele Leute kommen und gehen. Während meiner Modyf Laufbahn habe ich verschiedene Geschäftsführer kennen gelernt, jeder von Ihnen hatte auch seine Eigenheiten. Da muss man sich dann auch immer wieder neu anpassen können.
Am meisten vermissen werde ich meine Kollegen, dass man jeden Tag mit seinen Bürogenossen zusammen sitzt und sich auch mal über dies und das unterhält, das wird mir schon fehlen. Auch die Arbeit an sich wird mir fehlen – sie hat mir ja schließlich all die Jahre viel Spaß gemacht.
Schon damals in diesem alten Wohnblock in Kupferzell gab es den Plan, ein neues, modernes & schönes Gebäude nur für Modyf bauen zu lassen. Es gab hierfür sogar Entwürfe, die aber leider wieder verworfen wurden.
Ich denke, Würth MODYF wird immer weiter wachsen. Deswegen würde ich mir wünschen, dass es vielleicht doch noch mit einem Neubau klappt – mit einer Cafeteria oder sogar einer schönen Küche für alle Mitarbeiter. Auch wenn ich bis dahin dann schon in Rente bin, würde ich mich für alle Kollegen riesig freuen.