Verschiedene Sicherheitsschuhe haben unterschiedliche Sohlen. Doch welches Sohlen Material ist für welche Arbeitsumgebung am besten geeignet und welche Vorteile hat welche Sohle? Die Auswahl zwischen PU, TPU oder Gummisohlen ist nicht ganz einfach. Mit unserem Überblick erklären wir die wichtigsten Unterschiede.
Bei den meisten Sicherheitsschuhen besteht die Sohle entweder aus Polyurethan, thermoplastischem Polyurethan oder aus Gummi bzw. Nitril. Jedes Sohlen Material hat dabei seine bestimmten Eigenschaften vorzuweisen.
Polyurethan ist ein aufgeschäumter Kunststoff. Das Besondere sind die Polymere, die sich mittels Schaumstoffverbindung zu einer mikroporösen Struktur entwickeln. Die Schaumstoffbildung ist bei diesen Sohlen wichtig, da so leichte Sohlen mit flexiblen Formen geschaffen werden können.
Daher haben PU Sohlen auch ein geringeres Gewicht und ein sehr komfortables Dämpfungsverhalten – welches für die Gelenke besonders schonend ist. Das ist wichtig, denn in Sicherheitsschuhen verbringt man meist an einem Arbeitstag nicht weniger als 8 Stunden.
Eine Polyurethan Sohle zeichnet sich außerdem durch eine hohe Festigkeit gegenüber Flüssigkeiten wie Benzin oder Chemikalien aus. Beim Tragen entsteht auf empfindlichen Böden kein sichtbarer Abrieb – solche Sohlen nennt man „nicht kreidend“. PU-Sohlen sind zudem die eher etwas preisgünstiger Variante.
Als Nachteil wird jedoch auch oftmals eine geringere Abriebfestigkeit im Gegensatz zu Gummisohlen genannt. Ebenfalls wird oft beschrieben, dass die Reinigung schwieriger ist, da das mikroporöse Gewebe der Sohle leichter Schmutz aufnimmt und dieser bei Nässe leichter eindringen kann.
Was ist TPU? TPU ist ein thermoplastischer Kunststoff, also ein Kunststoff, der sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lässt. Dieser Kunststoff vereinigt die Eigenschaften von Kunststoffen und Gummi (Natur- oder Synthesekautschuk) miteinander. TPU benötigt keine Weichmacher.
Eine Sohle aus thermoplastischem Urethan versichert auch bei nassen Bedingungen einen festen und sicheren Stand, hat also eine sehr gute Nass-Rutschhemmung. Auch diese Sohlen weisen ein geringes Gewicht auf und haben keinen sichtbaren Abrieb, sind also ebenfalls nicht kreidend. Außerdem weist TPU eine sehr hohe Knick- und Reißfestigkeit auf und ist Witterungsbeständig. Es bleicht in der Sonne nicht aus und seine Eigenschaften bleiben auch bei sehr tiefen Temperaturen erhalten.
Obwohl man bei Kunststoff immer an Umweltbelastung denkt, bildet TPU eine lobenswerte Ausnahme. Dieser Kunststoff lässt sich recyceln, verrottet auch innerhalb von 2 Jahren im Boden und belastet keine Umwelt. Sohlen die zudem als zweite Komponente einen Natur-Kautschuk enthalten, sind besonders weich und flexibel.
Gummi- oder Nitrilsohlen eignen sich bei Arbeiten mit sehr hohen Temperaturen und bei häufigem Kontakt mich chemischen Substanzen. Solche Sohlen sind äußerst widerstandsfähig und versprechen ausreichend Schutz. Die Rutschhemmung ist besonders gut und außerdem ist die Sohle mechanisch und thermisch stark belastbar. Eine Laufsohle mit zusätzlicher HRO-Kennzeichnung ist bis 300° Kontaktwärme hitzebeständig.
Bei dicken Gummisohlen mit viel Profil besteht allerdings der Nachteil, dass sie schwerer sind als andere Sohlen. Beim Tragen lassen sie die Füße eventuell schneller schwer werden.