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Atmet meine Jacke, wenn ich schwitze?

11 Apr 2017 6:00

Streng genommen ist der Begriff „Atmungsaktivität“ bei Textilien eher irreführend, denn atmen kann ja nur ein Lebewesen und nicht tote Materie.

Atmungsaktivität bei Arbeitsjacken

Was bedeutet Atmungsaktivität?

Atmungsaktivität ist ein Begriff aus der Bekleidungsphyiologie und hat weniger mit Respiration (Atem) als mit Transpiration (Schweiß) zu tun. Hierbei geht es darum, was mit überflüssiger Körperwärme passiert.

Wenn ein Mensch aktiv ist, erzeugt er Energie. Davon wird ein kleiner Teil in mechanische Arbeitsleistung abgegeben, der restliche Teil ist Wärme. Damit der Körper nicht überhitzt, wird diese Wärme nach außen abgeben – zum größten Teil als Schweiß über die Haut. Damit es zwischen Haut und Bekleidung nicht zu einem Hitzestau kommt, muss auch die Bekleidung den Schweiß nach außen leiten können. Richtig heißt es daher eigentlich „Wasserdampfdurchlässigkeit“.

Atmungsaktivität, oder besser „Wasserdampfdurchlässigkeit“ beschreibt also, inwiefern und in welchem Umfang der Wasserdampf von der Innenseite eines Kleidungsstückes, beispielsweiser einer Jacke, nach außen gelangt. Je höher die Dampfdurchlässigkeit, desto angenehmer ist das Klima in der Jacke.

So wird die Atmungsaktivität gemessen

Es gibt 2 Methoden die Atmungsaktivität von Textilien zu bestimmen:

1) Die Wasserdampfdurchlässigkeit MTVR (= Moisture Vapor Transmition Rate) des Materials in Millimeter pro Quadratmeter in 24 Stunden.

Der MTRV gibt an, wie viel Gramm Wasserdampf durch einen Quadratmeter Textil in 24 Stunden verdunstet. Je höher dieser Wert ist, desto besser ist die Atmungsaktivität. Angegeben wird diese Eigenschaft in g/m²/24h. Dabei gilt eine Membran ab 10.000 g/m²/24h als sehr atmungsaktiv.

2) Die Messung des Dampfdurchgangswiderstand, dem sogenannten RET-Werts ( = Resistance to Evaporating Heat Transfer).

Der RET-Wert gibt den Widerstand an, welchen ein textiler Stoff dem Wasserdampf entgegensetzt. Je niedriger dieser Wert ist, desto atmungsaktiver ist das Material.

 

Übersicht über die gängige Einstufung:

RET-Wert 0 – 6: sehr gute Wasserdampfdurchlässigkeit

RET-Wert 6 – 13: gute Wasserdampfdurchlässigkeit

RET-Wert 13 – 20: zufriedenstellende Wasserdampfdurchlässigkeit

RET-Wert 20 +: unbefriedigende Wasserdampfdurchlässigkeit

 

Die RET-Wertmethode ist aussagekräftiger, da die Atmungsaktivität direkt am Kleidungsstück gemessen wird. Ein Kleidungsstück mit hoher Atmungsaktivität hat eine Wasserdampfdurchlässigkeit und einen kleinen RET-Wert.

Der MTVR-Wert ist jedoch bei den Konsumenten weit bekannter als der RET und wird umgangssprachlich meist nur mit einer Zahlenangabe wie zB. „Atmungsaktivität  5.000“ angegeben.

Wann brauche ich atmungsaktive Berufskleidung und wo finde ich diese?

Atmungsaktive und zugleich wärmende Arbeitskleidung ist besonders praktisch für alle Handwerker, die im Herbst oder Winter draußen arbeiten müssen. Wenn die Außentemperatur kalt ist möchte man entsprechend warm gekleidet sein, jedoch bei Anstrengung auch nicht Schwitzen müssen – hier kommt die atmungsaktive Kleidung genau richtig! Besonders gut geeignet sind Softshelljacken, sie sind winddicht, atmungsaktiv und wasserabweisend.

Würth MODYF hat für dich das passende: „die Atmungsaktiven“ sorgen für ideale Körpertemperatur. Kein Frieren & kein Schwitzen!

Veröffentlicht von Alex
Ich bin Alex von Würth MODYF. Auf unserem Blog beantworte ich euch die wichtigsten Fragen rund um das Thema Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe. Außerdem erfahrt ihr von mir die neueste Trends in Sachen Workwear sowie Neuheiten aus unserem Unternehmen.