Vermutlich ist jeder von uns schon einmal mit elektrostatischer Auf- und Entladung in Berührung gekommen. Doch was hat es damit genau auf sich in Bezug auf das Thema Sicherheitsschuhe?
ESD ist die Abkürzung für „Electronic Discharge“, die englische Bezeichnung für „Elektrostatische Entladung“. Die bekannteste Art von statischen Entladungen kennen wir alle: man findet sie bei Gewittern in Form von Blitzen. Im Alltag gibt es viele Situationen, bei denen ihr die Wirkung von Elektrostatik bemerken könnt, beispielsweise das Knistern beim Ausziehen von bestimmter Kunststoffkleidung, die erhöhte Staubansammlung auf Fernsehgeräten und Bildschirmen oder beim Anfassen von Türgriffen im Winter. Doch was hat elektrostatische Auf- oder Entladung mit Sicherheitsschuhen im Berufsalltag zu tun?
Sicherheitsschuhe stellen den direkten Kontakt zwischen dem Körper des Trägers und dem Boden her, deswegen ist das Thema Elektrostatik hier sehr wichtig. Für Schuhe, die nach ESD zertifiziert sind, bedeutet dies: sie müssen ableitfähig sein. Die Ausstattung von ESD-Sicherheitsschuhen dient zur kontrollierten Ableitung elektrostatischer Aufladung über den Schuh. Sie schützen in erster Linie nicht den Menschen, sondern elektrostatisch gefährdetet Bauelemente in empfindlichen Arbeitsbereichen. Antistatisch hingegen ist die Eigenschaft, gering elektrisch aufgeladen zu werden, hierfür sorgt die Norm
Sicherheitsschuhe, die mit ESD ausgestattet sind, sind in allen Sicherheitsklassen S1, S1P, S2 oder S3 erhältlich.
Nicht nur die elektrostatische Aufladung und der Schutz des Menschen spielen also eine Rolle, sondern auch der Schutz von Werkteilen sowie Geräten durch kontrollierte Ableitung. Die Norm
DIN EN 61340-5-1 „Schutz von elektronischen Bauelementen gegen elektrostatische Phänomene“
befasst sich mit eben dieser elektrostatischen Aufladung. Ein Schuh erhält diese Zertifizierung, wenn die untere Grenze des Durchgangswiderstands bei 100 Kilo-Ohm und die Obergrenze bei 35 Mega-Ohm liegen. Wird jedoch beispielsweise ein Wert von 100 Megaohm gemessen liegt dies außerhalb der Grenze.
Die ESD-Norm ist ein europäischer Standard. ESD Schuhe müssen bei einem autorisierten Prüfinstitut getestet und mit einem Prüfbericht zertifiziert sein. Äußerlich wird ein ESD Arbeitsschuh erkennbar durch ein sichtbar angebrachtes ESD-Zeichen, zumeist eine kleine gelbe Plakette.
Die Leitfähigkeit kann durch mehrere Faktoren beeinträchtigt werden, dazu gehören beispielsweise Feuchtigkeit und Verschmutzung, Temperatur, Materialeigenschaften & Schuhaufbau sowie Oberflächenbeschaffenheit und –widerstand. In ESD-Sicherheitsbereichen ist es für den Träger wichtig, darauf zu achten, dass der Bodenwiderstand nicht die Schuh-Schutzfunktion beeinträchtigt.
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