Wie hat sich ein so großes Unternehmen wie Leonhard Weiss in mehr als 100 Jahren Unternehmensgeschichte verändert? Welche Werte und Philosophien stecken hinter dem führendem Unternehmen im Bereich Bauwesen?
Die Leonhard Weiss GmbH & Co. KG ist mit 4.695 Mitarbeitern eines der größten deutschen Bauunternehmen und wurde im Jahr 1900 von Unternehmer Leonhard Weiss (1880–1938) in Göppingen gegründet. Neben dem Urstandbein Gleisbau ist LEONHARD WEISS heute in nahezu alle Sparten des Bauwesens wie Straßen- und Netz-, Gleisinfrastruktur- sowie Ingenieur- und Schlüsselfertigbau tätig. In unserem Masterpiece Interview erfahrt ihr was sich in über 100 Jahren Unternehmenseschichte verändert hat.
Leonhard Weiss wagte im Jahr 1900 den Schritt in die Selbstständigkeit. Er erhielt ein Los für den Streckenbau Aalen-Neresheim-Ballmertshofen der westdeutschen Eisenbahngesellschaft. Diese Baustelle legte den Grundstein für das heutige Unternehmen.
Nach dem Tod des Firmengründers im Jahr 1938 führte seine Witwe, Ottilie Weiss, zusammen mit ihrem Sohn, Walter Weiss und ihrem Schwiegersohn, Werner Schmidt sen., das Unternehmen erfolgreich weiter. Im Jahr 1938 wurde der Unternehmensbereich Crailsheim gegründet. Von hier aus sollten die Bereich Nordost-Württemberg abgedeckt werden.
Insbesondere der Einsatz der Maschinentechnik hat sich grundlegend geändert. Bis nach dem Ende des 2. Weltkrieges war das Arbeiten in der Bauindustrie noch stark von „Handarbeit“ geprägt. Danach hat eine rasante Maschinisierung in die Branche Einzug gehalten, was zu einer kompletten Veränderung dieser Arbeitswelt führte. Ein weiterer großer Einschnitt waren die Jahre nach der Wiedervereinigung. Hier boten sich Chance und Risiko zugleich. Für LEONHARD WEISS waren das sehr erfolgreiche Jahre, nicht zuletzt durch den Erhalt zahlreicher Prestigeaufträge in Berlin (div. Botschaften, Tiergarten-Dreieck mit CDU-Gebäude, DIHT …).
Die Jahrtausendwende brachte dann die Europäisierung und auch LEONHARD WEISS wurde in den umliegenden europäischen Ländern aktiv. Zuerst in Rumänien und Polen, es folgte die Schweiz und die skandinavischen Länder, zuletzt Estland.
Walter Weiss war vom Krieg und den von Pionieren eingesetzten Maschinen geprägt. Er brachte viele neue, bahnbrechende Ideen mit und brannte darauf, moderne Maschinen einzusetzen und in moderne Technik zu investieren. Zum Beispiel wurden statt Pferdekarren LKW’s eingesetzt. Auch Laderaupen fanden ihre Anwendungen. Walter Weiss brachte seine Eindrücke bei den Maschinenlieferanten mit ein und gestaltete so die technische Entwicklung wesentlich mit.
LEONHARD WEISS als Unternehmen zeichnete eine hohe Leistungsbereitschaft und Flexibilität aus. Man manifestierte das Unternehmens-standing insbesondere an den beiden Standorten in Göppingen und Satteldorf und weitete das Leistungsspektrum auf die Marktanforderungen aus. So kamen schnell der Ingenieurhoch- und Ingenieurtiefbau zum Portfolio dazu.
Mit LEONHARD WEISS „Freude am Bauen erleben“, das ist der Leitspruch von LEONHARD WEISS. Rund 500 ausgewählte Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen haben unser Leitbild im Jahr 1989 gemeinsam geschaffen. Das Leitbild ist bis heute Bestandteil unserer Firmenphilosophie und wird tagtäglich gelebt.
Wir schaffen gute Grundbedingungen. Modernste Büroräumlichkeiten, modernste Techniken. Wir fordern nicht nur Leistung, wir fördern auch die Ziele (beruflich/persönlich) unserer Beschäftigten. Einer der wichtigsten Werte unseres Unternehmens ist die Überzeugung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von LEONHARD WEISS als Erfolgsfaktor zu begreifen. Die Fähigkeiten und Qualifikationen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Motivation und Begeisterung bilden die entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft.
Die LEONHARD WEISS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können auf ein breit gefächertes Bildungsangebot in der firmeneigenen LEONHARD WEISS-Akademie zugreifen. Jährlich legt die Personalentwicklung ein umfangreiches Seminar- und Weiterbildungsprogramm auf, das allen Beschäftigten zugänglich ist. Als attraktiver Arbeitgeber muss man mit der Zeit gehen und auch auf die ändernden Bedürfnisse der Gesellschaft eingehen und ggf. entsprechend Rechnung tragen. Familienbewusste Personalpolitik ist deshalb in dem familiengeführten Unternehmen täglich gelebte Praxis – immer im gegenseitigen Einvernehmen und nach Vereinbarkeit.
So gibt es im Hause LEONHARD WEISS wichtige Dinge wie z. B. Vertrauensarbeitszeit, Gesundheitsmanagement, Unterstützung bei Fragen der Kinderbetreuung, Elternzeit, Pflegezeit etc. pp.
Wer sich mit Arbeitskleidung beschäftigt muss sich in aller Linie zuerst einmal mit seinen Gefahren an den Arbeitsplätzen beschäftigen. Da gibt es im Bauwesen für verschiedene Arbeitsbereiche unterschiedliche Aspekte zu betrachten: Wetter- und Klimaeigenschaften, Warnfunktion, Funktionalität, brandhemmende Eigenschaften, Schweißerkleidung, statische Eigenschaften, usw.
Bei einem Unternehmen wie LEONHARD WEISS, dass eine sehr breite Produkt- und Dienstleistungspalette abdeckt, ist die Auswahl der Arbeitskleidung für mehrere Tausend Mitarbeiter nicht mehr trivial. Insofern versuchen wir jederzeit die Mitarbeiterzufriedenheit (ermittelt durch breit angelegte Testläufe) bei jeder Entscheidung bewusst mit zu betrachten. Eine Arbeitskleidung ist dann gut, wenn der Mitarbeiter sie gerne oder lieber anzieht, als eine selbst beschaffte Arbeitskleidung, weil sie funktional ist, die Schutzfunktionen auch unter widrigen Umständen gewährleistet und sie – wenn sie gemeinsam getragen wird – auch ein Wir-Gefühl vermittelt.
Aus Sicht eines Top-Arbeitgebers muss diese Arbeitsausrüstung natürlich noch permanent und kurzfristig verfügbar sein und das Ganze auch noch zu wirtschaftlichen Konditionen.
Mit Würth MODYF wissen wir einen leistungsfähigen Partner im Bereich Arbeits-/Sicherheitskleidung an unserer Seite. Dennoch möchten wir natürlich auch immer besser, schneller und effizienter werden. Aus diesem Grund sind wir unaufhörlich in engem Kontakt mit Würth MODYF, aber auch Herstellern und PSA-Spezialisten, um neue Technologien und Trends frühzeitig für unsere anspruchsvollen Baustellen zu erkennen und zu testen.
Gemäß unserem Leitbild „Mit LEONHARD WEISS Freude am Bauen erleben“ verstehen wir den Arbeitsschutz als Teil unserer täglichen Abläufe. Jegliche Überlegungen auf der Baustelle gehen mit vorausschauenden Überlegungen einher. Erst auf der Baustelle an die Gesundheit oder die Sicherheit zu denken – also reaktiv zu agieren – greift schlichtweg zu kurz. Moderner Arbeitsschutz ist präventiv angelegt, betrachtet technisch/organisatorische Maßnahmen noch vor verhaltensbedingten Maßnahmen, welchen die PSA-Ausstattung gemeinhin zuzurechnen ist.
Wir sind zwischenzeitlich zu der Überzeugung gekommen, dass Arbeits- und Gesundheitsschutz eine gemeinsame Aufgabe Aller darstellt. Jeder Mitarbeiter an jedem Arbeitsplatz muss das Seine dazu beitragen, dass Prozesse sicher gestaltet sind, dass Arbeitsmittel verlässlich geprüft sind, dass Gefahrstoffanwendungen mit Sorgfalt vorbereitet und durchgeführt werden, usw. Wenn also die Bedingungen auf der Baustelle sorgfältig vorausgedacht und vorbereitet sind, beschränkt sich das Restrisiko; an dieser Stelle sind dann bereits viele Unfälle verhindert. Aber für die unbedachten Situationen wie für den berühmten ‚Hammer auf den Daumen‘- oder die berüchtigten ‚Montags- oder Freitags-Unfälle‘ suchen auch wir noch unfehlbare Lösungen.
Auch in diesem Bezug gibt uns unser selbsterarbeitetes Leitbild eine Richtung vor: Nur durch die Achtung gesellschaftlicher Werte und den verantwortungsvollen Umgang mit Mensch, Familie und Umwelt werden unsere Anspruchsgruppen nachhaltig mit uns zufrieden sein. Insofern sind wir stets bestrebt, unseren Einfluss für nachhaltiges und umweltschonendes Bauen geltend zu machen.
Dies äußert sich in lärm-, vibrations-, staub- oder emissionsarme Einsatzszenarien, verbrauchsarme und ressourcenschonende Arbeitsmittel, Vermeidung/Reduzierung von Abfällen, Unterstützung von Biodiversität durch Freiräume im Bauablaufplan für Umsiedelungsmaßnahmen usw. Wir versuchen mit unseren Maßnahmen heute das Morgen für nachfolgende Generationen lebenswert zu erhalten.